Usedomer Gesichter im Gespräch

Lothar Wilke

imkert seit 1974 auf Usedom

Fast ein halbes Jahrhundert widme ich mich bereits den Bienen. 16 Völker leben mit mir in Neu-Sallenthin, einem Ortsteil vom Ostseebad Heringsdorf. Ich betreibe seit über 30 Jahren eine naturnahe Magazin-Imkerei in Kombibeuten. Seit Beginn des Bienenmonitoring vom Landesverband MV und dann weiterführend das DeBiMo seitens des FLI Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit Insel Riems betätige ich mich an dieser Forschungsmaßnahme.

Schon in den jugendlichen Zeiten haben mich die Bienen motiviert ihre Entwicklung und Funktion zu verstehen. Ein großes Problem war z. B. der Umgang mit der Wachsmotte. Im Ergebnis habe ich mir ein Kühlhaus gebaut und die Motten mit Kälte abgeschreckt. Die Varroa-Milben bereiten uns große Sorgen. Meine technischen Möglichkeiten haben mich dazu gebracht, meine Bienen (12 Beuten) mit Ultraschall zu bearbeiten. Für mich ist die wissenschaftliche Arbeit mit den Bienen und der Erhalt der Bienen ein Bedürfnis zur Unterstützung des Projektes und ihrer Fachleute vom FLI.

Foto: Lothar Wilke

Das Projekt hat seine Einmaligkeit in Europa um auch jegliche Gesundheitszustände der Bienenvölker zu ermitteln und die Wissenschaft einzubinden um nach Lösungen zu suchen wie schnell und umfangreich entstandene Probleme der Varroa, Nosema, Viren und auch jetzt den Beutenkäfer usw. einzudämmen.

Eine große Unterstützung erhielt ich von den Mitarbeitern des FLI zur Populationsermittlung. Diese Methode ermöglicht mir auch, meine weiteren Völker zu bestimmen und Maßnahmen zur Veränderung einzuleiten. Die jährlichen Pollenanalysen haben auch mein Augenmerk auf die vorhandene Fauna und Flora gelenkt. So manche Pflanzen- oder eingetragener Blütenpollen war mir in meiner Region nicht geläufig. Das fachliche Wissen wurde konkret erweitert.

Dieses wissenschaftliche Projekt DeBiMo sollte in allen Bestandteilen weitergeführt werden. Im Ergebnis sollten, bei möglichem Einbinden von weiteren Wissenschaftlern und der Industrie, nach Lösungen gesucht werden, um den Gesundheitszustand der Bienen durch die Imker weiter zu verbessern.

Grundvoraussetzung ist, dass diese gesammelten und ausgewerteten Daten den Landesverbänden zur Verfügung gestellt werden, um in breiter Folge die fachliche Kompetenz bei den Imkerinnen und  Imkern durch Aus- und Weiterbildung zu erhöhen.

Foto: Lothar Wilke

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