Datenerfassung

Varroabefall

Die Völker werden bewertet und gesundheitlich untersucht; da darf natürlich eine Erfassung des Varroabefalls nicht fehlen. Dafür werden zwei- bis dreimal im Jahr eine Auswaschprobe von jedem der 10 DeBiMo-Völker pro Stand genommen.

Um die Varroalast in einem Volk zu bestimmen, werden hierfür 200 – 300 Bienen von der ersten mit Bienen besetzen Randwabe genommen. Anschließend werden die Milben mithilfe von Spülmittel (oder Ethanol) von den Bienen gelöst. Die Anzahl der Milben im Volk kann somit errechnet werden.

Virenanalytik

Nosema spp.

Das DeBiMo-Projekt erfasst neben den Überwinterungsraten noch viele weitere spannende Daten, dazu gehört unter anderem auch die Virenlast der Völker. Somit wird der Gesundheitszustand der Honigbienenvölker erfasst. Dadurch können wir die Hintergründe der Verluste ergründen und erhalten einen guten Überblick über die Virenbelastung der Bienenvölker in Deutschland.

Das DeBiMo untersucht pro Imker je 5 Bienenvölker auf Infektionen mit folgenden Viren:

  • Akute Bienenparalyse Virus (ABPV)

  • Flügeldeformationsvirus (DWV =Deformed Wing Virus)

  • Sackbrutvirus (SBV)

  • Chronische Bienenparalyse Virus (CBPV)

Bei Bedarf:

  • Schwarze Königinnenzellen Virus (BQCV)

  • Kaschmir Bienenvirus (KBV)

  • Israelisches Akute Bienenparalyse Virus (IAPV)

Für die Virenanalytik werden die Bienen aufbereitet und per RT-PCR-Methode auf das Vorhandensein des jeweiligen Virus geprüft.

Für die Ergebnisse für das Jahr 2022 klicken Sie hier.

Jede Frühjahrs- und Sommerprobe der DeBiMO-Völker wird lichtmikroskopisch auf die Pathogene Nosema spp. und Malpighamoeba mellificae untersucht (teilweise werden auch Herbstproben analysiert). Malpighamoeba mellificae ist der Erreger der Amöbenruhr.

Um diese Pathogene zu untersuchen, werden 20 Bienen je Volk zusammen analysiert. Hierbei werden die Hinterleiber bzw. Därme präpariert, um sie unter einem Mikroskop auf das Vorhandensein der Sporen von Nosema spp. bzw. Zysten von M. mellificae zu überprüfen.

Bei zwei der Nosema spp.-positiven Bienenproben (pro Bienenstand) erfolgt anschließend eine molekulare Speziesbestimmung. Hierbei wird untersucht, ob die Sporen in der positiven Probe von Nosema ceranae, Nosema apis oder beiden Nosema-Arten (Mischinfektion) stammen. Diese Speziesdifferenzierung wird nach einer in der Literatur beschriebenen Methode (Klee et al. 2007; Gisder et al. 2010) durchgeführt.

weitere Erreger und Parasiten

Populationsschätzungen

Pollenanalysen

Die DeBiMo-Völker werden dreimal im Jahr geschätzt. Damit kann die Entwicklung der Völker erfasst und mehrere Fragen beantwortet werden, wie z. B. “Ist ein Volk stark eingewintert und schwach ausgewintert?”; “Wurde das Volk bereits schwach eingewintert und konnte deshalb den Winter nicht überstehen?”; “Hat die Abnahme der Population während dem Winter einen Einfluss auf den Honigertrag im kommenden Jahr?”.  Solche und weitere Aspekte werden über die Populationsschätzung erfasst.

Hierfür besucht ein Mitarbeiter des jeweiligen Instituts die DeBiMo-Völker dreimal im Jahr und nimmt neben den Bienenproben auch die Populationsschätzungen vor. Die Schätzung erfolgt nach der Liebefelder Schätzmethode, bei der jedes Volk Wabe für Wabe bewertet wird.

Hierbei wird die Wabe visuell in acht gleichgroße Teile aufgeteilt und es wird für jede Wabe geschätzt, wieviele der Achtel mit den vorhandenen Bienen, verdeckelten Brutzellen oder Zellen mit Futter/Honig besetzt werden könnten. Locker sitzende Bienen werden gedanklich zusammengerückt. Anschließend können diese Werte in eine Berechnungstabelle eingeben werden (nach Wabenmaß angepasst). Dadurch erhalten wir eine Einschätzung der Volksstärke und können diese zusammen mit anderen Faktoren später betrachten und auswerten.

Bei den gesammelten Honig- und Bienenbrotproben werden mikroskopische Pollenanalysen durchgeführt. Zudem wird bei den Bienenbrotproben eine Rückstandsanalyse durchgeführt.

Die Bienen aus der Früjahrsprobe werden auch auf einen Befall mit der Tracheenmilbe (Acarapis woodi) untersucht. Diese Untersuchung erfolgt mikroskopisch an mindestens 20 Bienen je Stand.

Im Herbst werden zwei Futterkranzproben pro Stand (Sammelproben aus je fünf Völkern) auf Sporen von Paenibacillus larvae, dem Erreger der Amerikanischen Faulbrut, untersucht. Die Untersuchung erfolgt mittels PCR nach Anzucht der Bakterien aus den Sporen.

Bei der Ermittlung des Varroabfalls werden alle Völker auch auf einen Befall mit Milbe Tropilaelaps spp. untersucht.

Bei den Bonituren wird zudem auf einen Befall mit dem Kleinen Beutenkäfer (Aethina tumida) geachtet.

Foto: Alexander Guth