Kennen Sie schon die Tropilaelaps

Die Varroamilbe ist aufgrund ihres Schadenpotentials weitverbreitet bekannt. Es gibt jedoch noch weitere Milben die Honigbienenvölker parasitieren, die nicht so sehr im Rampenlicht stehen. Darunter zählt die Tropilaelaps Milben. Durch ihren geringen Bekanntheitsgrad ist sie jedoch nicht harmloser als ihre Verwandten. Der Grund ist eher, dass sie bisher glücklicherweise noch nicht bis nach Deutschland vorgedrungen ist. Sie ist in Asien verbreitet. Wir sollten jedoch auch hier nach ihr Ausschau halten, da Sie ebenso schädlich und bedrohlich für Honigbienenvölker sind, wie die Varroamilbe. Honigbienenvölker können binnen eines Jahres aufgrund der Tropilaelaps Milben eingehen.

Tropilaelaps spp.

kleine, hellbraune, oval geformte Milbe.

Insgesamt ist ihr Lebenszyklus der Varroamilbe sehr ähnlich. Die Tropilaelaps Milbe ist vor allem in der Brut zu finden. Hier legt sie ihre Eier und ernährt sich von der Hämolymphe der Bienenpuppe. Im Gegensatz zur Varroa erzeugen diese Milben bei der Parasitierung der Brut mehrere Fresslöcher, was zu erheblichen Schäden an der sich entwickelnden Biene führt. Sie hat einen Lebenszyklus von etwa einer Woche, sie legt jedoch im Vergleich zur Varroamilbe in dieser Zeit mehr Eier ab. Ebenfalls unterschiedlich zur Varroamilbe ist das sie zwar auf adulten Bienen aufsitzen kann, sich aber nicht von ihr ernähren kann, da der Chitinpanzer der Bienen zu hart für die Mundwerkzeuge der Tropilaelaps Milben ist. Deshalb überlebt sie ohne Brut nur etwa 9 Tage.  Derzeit gibt es unbestätigte Berichte, dass Tropilaelaps erfolgreich in Bienenvölkern in Russland überwintert. Das deutet darauf hin, dass sie vielleicht doch keine Brut zum Überleben brauchen. Wir sollten also besonders wachsam sein.

Die Milben haben acht Beine, eine hell rötliche-braune Färbung. Sie sind etwa 1 mm groß und somit mit dem bloßen Auge sichtbar, sind aber damit kleiner als die Varroamilben. Sie sind schnell und flink, wenn sie sich über die Brutwabe bewegen, im Gegensatz dazu wird ihnen die Varroamilbe langsam vorkommen.

Die Milben sind vor allem in der Bienenbrut zufinden.

Während der Besuche bei den Imkern des DeBiMo Projektes werden die Völker auf das Vorhandensein der Tropilaelaps Milben untersucht, aber auch Sie als Imker können Ausschau nach den Milben halten. Da sich die Milbe vor allem in der Bienenbrut befindet, deutet ein mosaikartiges Brutbild auf das Vorhandensein der Milbe hin. Eine Bestätigung können sie anschließend über das Öffnen von Brutzellen erreichen. Aber auch bei den üblichen Varroakontrollen können die kleineren Milben auffallen, schauen Sie also bei der Gemülldiagnose etwas genauer hin. Die Tropilaelaps Milben sind in der Europäischen Union anzeigepflichtige Schädlinge. Sollten Sie Tropilaelaps Milben in Ihren Völkern finden, melden Sie dies bitte umgehend der zuständigen Landesbehörde. Wichtig: Versenden Sie keine lebenden Milben per Post.

Hat sich Tropilaelaps erst einmal etabliert, ist eine Ausrottung nicht mehr möglich – wir zählen also auf Ihre aufmerksamen Augen und aktive Mitarbeit.

 

Weiterführende Informationen zu Tropilaelaps spp.:

Friedrich-Loeffler-Institute Webseite

Friedrich-Loeffler-Institute Informationsblatt

Bayrisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit

auf Englisch:

University of Florida

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