Lernen Sie Marc Schäfer kennen, Projektmitarbeiter des Friedrich-Loeffler-Insitutes

Stellen Sie sich bitte kurz vor:

Mein Name ist Marc Schäfer und ich bin seit 2013 beim DeBiMo dabei. Seit 2010 arbeite ich am Friedrich-Loeffler-Institut (Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit) auf der Insel Riems bei Greifswald und leite dort das nationale Referenzlabor für Bienenkrankheiten. Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht die Labordiagnose von Bienenkrankheiten und hier widmen wir uns neben den anzeigepflichtigen, auch weiteren wichtigen Parasiten und Pathogenen der Honigbiene.

Wie läuft die Zusammenarbeit mit den Imkern?

Die Zusammenarbeit mit den Imker*innen läuft sehr gut und die Bonituren der DeBiMo Bienenstände im Frühling, Sommer und Herbst stellen eine große Bereicherung für mein Arbeitsleben dar. Durch den direkten Kontakt mit den Imker*innen und deren individuelle Arbeitsweise bekomme ich immer wieder neue Einblicke auf die verschiedensten Aspekte der Bienenhaltung und die vielen Faktoren welche die Bienengesundheit beeinflussen.

Wie kann ich mir einen typischen Projektbesuch von Ihnen vorstellen?

Typischerweise treffen wir uns mit den Imker*innen direkt am Bienenstand und sprechen zuerst über Vorkommnisse in der Imkerei seit unseres letzten Besuchs. Dabei stelle ich weitere Fragen um den DeBiMo Fragebogen komplett zu füllen. Anschließend gehe ich durch die 10 Völker, schätze die Volksstärke nach dem Liebefelder System, entnehme die je nach Jahreszeit anfallenden Proben und werde dabei von meiner Mitarbeiterin unterstützt. Die Imker*innen entnehmen selbst Pollenproben und notieren alle vorgenommenen Veränderungen und Varroa-Behandlungen bei ihren Völkern. Wir betreuen 3 Imker.

Haben sie etwas Interessantes oder Lustiges durch ihre DeBiMo Projektarbeit gelernt?

Einer unserer Imker, welcher leider aus Altersgründen nicht mehr dabei ist, hatte an der Universität in Rostock Meliorationswesen studiert. Meliorationsgenossenschaften und Meliorationskombinate sorgten hier im moorreichen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern häufig für Entwässerung der Moore um Anbauflächen für die herkömmlichen landwirtschaftlichen Nutzung zu schaffen und damit höhere landwirtschaftliche Erträge zu erreichen. Zuvor hatte ich mich oft gefragt was die vielen, hier bei uns den Feldern zu sehenden Kanal-Systeme bezwecken, welche mir in den südlichen Regionen in denen ich zuvor einen Teil meines Lebens verbringen durfte, nie begegnet sind. Heute wird in vielen Teilen Mecklenburg-Vorpommerns übrigens alles daran gesetzt die Moore wieder zu vernässen, um Treibhausgasemissionen zu reduzieren.

Welches interessante Wissen würden Sie gerne sonst noch mit uns über das DeBiMo Projekt teilen?

Die meisten Imker*innen die ich kennenlernen durfte sind unheimlich erfinderisch, was sehr inspirierend sein kann.

Welche Wünsche und Erkenntnisse erhoffen Sie sich aus dem Projekt?

Ich wünsche mir, dass Projekte wie das DeBiMo vielen Menschen aufzeigen wie wichtig selbst die so unscheinbaren Insekten für uns und den Fortbestand unseres Planeten sind und dass sich die Politik durch Projekte wie das DeBiMo zu einer Politik des nachhaltigeren Umgangs mit allen biologischen Ressourcen veranlassen lässt.

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